Die meisten, die schon einmal eine Diät gemacht haben, kennen das Phänomen: Man nimmt ab – und irgendwann ist das verlorene Gewicht wieder da, oft sogar mit ein paar zusätzlichen Kilos. Doch woran liegt das eigentlich? Wieso scheinen Diäten für viele Menschen langfristig nicht zu funktionieren? Besonders emotional bedingtes Essen spielt eine wichtige Rolle dabei, warum Abnehmversuche häufig scheitern. Lass uns das Problem und seine tieferen Ursachen genauer betrachten.
Diäten: Ein Kreislauf des Scheiterns?
Typische Diäten fokussieren sich auf den Kalorienverbrauch und -aufnahme und versuchen, unsere Essgewohnheiten zu ändern, indem sie die Menge oder Art der Nahrungsmittel begrenzen. Doch gerade für Menschen, die regelmäßig zu Essen greifen, um Emotionen zu bewältigen, kann dieser Ansatz auf Dauer wenig erfolgversprechend sein. Das zeigt auch eine Studie der UCLA, die herausfand, dass etwa zwei Drittel der Menschen das Gewicht, das sie durch eine Diät verloren haben, innerhalb von fünf Jahren wieder zunehmen. Viele von ihnen bringen sogar mehr Gewicht mit zurück, als sie vor der Diät hatten.
Dies ist oft eine Realität für sogenannte „emotionale Esser“ – Menschen, die zu Essen greifen, um Gefühle wie Stress, Traurigkeit oder Langeweile zu kompensieren. Emotionale Esser haben oft bereits ein breites Wissen über gesunde Ernährung, Kalorien, Proteine und andere Diätprinzipien, doch es scheint, dass dieses Wissen allein nicht ausreicht, um das emotionale Essverhalten zu verändern. Für sie geht es weniger um das „Was“ und „Wie viel“ des Essens und vielmehr darum, welche Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster das Essen antreiben.
Die unsichtbaren Treiber des Essverhaltens
Unser Essverhalten wird von einer komplexen Kombination aus Gedanken, Gefühlen und Gewohnheiten beeinflusst. Diese „Treiber“ veranlassen uns, trotz besserem Wissen und gutem Willen in alte Muster zurückzufallen. Nehmen wir als Beispiel den Stress nach einem langen Arbeitstag: Während eine kleine Gruppe von Menschen in solchen Situationen vielleicht eher auf Sport oder Meditation setzt, greifen viele emotionale Esser instinktiv zu Snacks oder Fast Food, um einen kurzen Moment der Entspannung zu erleben. Der Genuss von Zucker oder Fett sorgt für einen schnellen Dopaminanstieg im Gehirn – eine Art Belohnung, die zwar kurzfristig beruhigt, langfristig jedoch die Ursache des Essproblems verstärkt.
Hier ist es entscheidend zu verstehen, dass der Versuch, diese „Belohnung“ einfach durch eine restriktive Diät oder bloße Willenskraft zu vermeiden, selten zu dauerhaften Veränderungen führt. Vielmehr geht es darum, die Ursachen für dieses Verhalten zu erkennen und neue, hilfreiche Wege zu finden, Emotionen zu verarbeiten, ohne Essen als Mittel dafür zu verwenden.
Beispiel aus dem Alltag eines emotionalen Essers
Stell dir vor, Anna, eine vielbeschäftigte Projektleiterin, hat sich nach einigen gescheiterten Diäten vorgenommen, endlich dauerhaft abzunehmen. Sie weiß genau, was sie essen sollte und was nicht, kennt ihre Portionsgrößen und trackt ihre Kalorienzufuhr. Doch jedes Mal, wenn sie abends nach Hause kommt und der Stress des Tages nachlässt, überkommt sie ein starkes Verlangen nach Süßigkeiten. Sie weiß, dass sie es nicht braucht, und versucht, sich abzulenken oder etwas anderes zu tun – doch das Verlangen wird zunehmend stärker. Sie fühlt sich frustriert und gibt irgendwann nach.
Die Gewohnheit, Emotionen durch Essen zu beruhigen, ist tief verankert und lässt sich durch reine Disziplin kaum überwinden.

Der Weg zur Veränderung: Die Ursachen erkennen und lösen
Für Menschen wie Anna, die emotionales Essen als Bewältigungsmechanismus entwickelt haben, ist es entscheidend, nicht nur das Verhalten, sondern die emotionalen Auslöser dahinter zu verstehen und zu verändern. Statt sich auf strikte Diäten zu verlassen, die letztlich oft nur die Symptome bekämpfen, ist ein Ansatz notwendig, der tiefer geht und sich den emotionalen Ursachen widmet.
Ein emotional-psychologischer Ansatz könnte Annas Beispiel so angehen: Anstatt sich immer wieder dem Kreislauf aus Hunger und Frustration zu stellen, könnte sie lernen, ihre Emotionen im Moment bewusst zu erkennen und zu benennen. Techniken wie Achtsamkeitsübungen, Tagebuchschreiben oder gezielte Gespräche können helfen, die dahinterliegenden Gefühle zu erkennen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Der Weg zur Veränderung: Die Ursachen erkennen und lösen
Für Menschen wie Anna, die emotionales Essen als Bewältigungsmechanismus entwickelt haben, ist es entscheidend, nicht nur das Verhalten, sondern die emotionalen Auslöser dahinter zu verstehen und zu verändern. Statt sich auf strikte Diäten zu verlassen, die letztlich oft nur die Symptome bekämpfen, ist ein Ansatz notwendig, der tiefer geht und sich den emotionalen Ursachen widmet.
Ein emotional-psychologischer Ansatz könnte Annas Beispiel so angehen: Anstatt sich immer wieder dem Kreislauf aus Hunger und Frustration zu stellen, könnte sie lernen, ihre Emotionen im Moment bewusst zu erkennen und zu benennen. Techniken wie Achtsamkeitsübungen, Tagebuchschreiben oder gezielte Gespräche können helfen, die dahinterliegenden Gefühle zu erkennen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Ein langfristiger, nachhaltiger Ansatz
Es gibt Wege, den Kreislauf von Abnehmen und Wiederzunehmen zu durchbrechen, ohne auf restriktive Diäten und Willenskraft zu setzen. Programme, die auf emotionaler Selbstregulation basieren, bieten eine langfristige Lösung für emotionale Esser, die bisher keinen dauerhaften Erfolg erzielen konnten. Durch das Verständnis, was im eigenen Körper, Gehirn und den Gefühlen vorgeht, können tief verankerte Muster bewusst verändert werden – und das emotionale Essen verliert seine Macht über den Alltag.
Für diejenigen, die das Thema Gewicht und emotionales Essen seit Jahren belastet, kann ein solcher Ansatz der Schlüssel zu einem neuen Umgang mit sich selbst und ihrer Ernährung sein. Wer das „Warum“ hinter seinem Essverhalten versteht, kann lernen, seine Beziehung zum Essen und zum eigenen Körper langfristig zu verändern und den Kreislauf des Jojo-Effekts zu verlassen.
Emotionales Essen ist keine Schwäche, sondern ein erlerntes Verhaltensmuster, das geändert werden kann – mit den richtigen Werkzeugen, Geduld und einem nachhaltigen Fokus auf innere Bedürfnisse und deren Regulation.
Hast du Fragen oder möchtest dich mit mir austauschen? Dann melde dich gern bei mir.
Bis bald,
Christina